Schritt 1 zu einer Meerjungfrauenflosse waren für mich erstmal ein Schuppen-Design und ein daraus entstehendes “Scale-Sheet”, also eine Datei mit vielen überlappenden Schuppen, die man auf ein Flossendesign legen kann. Auch hierbei gab es eine große Auswahl an Möglichkeiten, zwischen denen ich mich kaum entscheiden konnte. Ein einfaches fast kreisrundes Design war mir zu schlicht, deshalb entschied ich mich für eine von den Finfolk Flossen inspirierte Schuppenform.

Entworfen habe ich meine erste Schuppe mit Affinity Designer auf meinem iPad in circa der Größe, die sie später auch haben soll, und ausschließlich in Graustufen. Der Hintergrund davon ist, dass ich später das Scale Sheet mithilfe der verschiedenen Blend-Modi wie Multiplizieren, Ineinanderkopieren oder Hartes / Weiches Licht auf die Flosse übertragen will. Die Basis ist deshalb ein 50%iges Grau, das erst einmal gar keinen Effekt auf das Bild hätte. Alle anderen Farben machen entweder das Bild heller, wenn sie weniger als 50% Schwarz-Anteil haben, oder dunkler bei über 50%.

Dann ging es natürlich auch an das Design selbst. Dafür, dass eine Schuppe nur einen so kleinen Teil des Designs ausmacht, hat sie mich erstaunlich viel Zeit gekostet. Eine Outline allein war schwer genug, dann alles halbwegs symmetrisch zu bekommen die nächste Schwierigkeit. Es folgte Schattierung und Highlights an den Rändern der Schuppe sowie ein paar Linien für Struktur und mehr Tiefe. Diese Linien brauchten ebenfalls Stellen, an denen sich das Licht verfängt, und andere mit Schatten. Zu guter Letzt versah ich die Schuppe dann noch mit ein wenig organischer Maserung durch kleine Punkte überall auf der Oberfläche, um sie nicht so glatt und perfekt aussehen zu lassen. Nach ein paar Stunden war die erste Schuppe schließlich fertig.

Als nächstes musste aus einer Schuppe ein ganzes Scale Sheet entstehen. Wichtig dabei war nicht nur die ursprüngliche Größe einer Schuppe, sondern auch, dass die Datei für das Scale Sheet mindestens die Maße der finalen Flosse hatte, also in meinem Fall mindestens 50 cm x 120 cm. Setzt man das Ganze zu klein an und muss es im Nachhinein hochskalieren, sorgt das vermutlich für ein verpixeltes und weniger schönes Resultat.

In diese große Datei importierte ich nun die erste Schuppe und duplizierte sie so lange, bis ich eine gesamte Reihe damit füllen konnte. Alle Schuppen müssen hierbei natürlich einen möglichst gleichen Abstand zueinander haben. Bis ich ein für meine Schuppenform passendes Muster gefunden hatte, brauchte ich allerdings auch ein paar Anläufe.

Ist die erste Reihe erst einmal geschafft, konnte ich die komplette Reihe duplizieren und so das Scale Sheet recht schnell vervollständigen. Nach einem ersten Versuch auf der Flosse musste ich jedoch feststellen, dass es mir nicht sonderlich gefiel. Die Schuppen an den Knöcheln waren genauso groß wie die an meiner Hüfte und das sieht einfach nicht sonderlich glaubwürdig aus. Also importierte ich das Scale Sheet erst einmal in Affinity Photo.

Mithilfe von Gitterverzerrung passte ich das Sheet nun also so an, dass die Schuppen graduell kleiner wurden, je weiter sie in Richtung meiner Füße gingen. Zusätzlich sorgte ich noch für eine konkave Kurve am Oberrand für ein wenig mehr Realismus. Das Scale Sheet an sich war hiermit fertig. Für das finale Flossen Design brauchte ich aber zusätzlich noch einige einzelne Schuppen, es schadet also nicht, beide Dateien in guter Auflösung und als JPG / PNG bereit zu haben.

Weiter geht es mit dem Flossen-Design.

~Alina