Das bisher funkelndste Cosplay von allen!

Ich liebe die Serie Chilling Adventures of Sabrina (Netflix), aber gut, das kann ich wohl zu allem sagen, woraus ich cosplaye. Aaaaaber dieses Kleid. Das hat mich sofort in seinen Bann gezogen! Die Geschichte zu der Szene, der Schnitt, das ganze Gold, hach 😀 Eigentlich wollte ich es zu meiner bisher dritten Convention nähen und basteln, die im März 2020 hätte stattfinden sollen. Naja, hätte. Weil ich keine Deadline hatte, hat sich wohl oder übel auch meine Motivation, es fertigzustellen, arg nach hinten verschoben, sodass ich es trotz bereits gekaufter Materialien und viiieeel Zeit erst im Spätsommer endlich fertig hatte. Und weil ich den Prozess des Krone-Bastelns gefilmt hatte, wollte ich auch ein Video dazu schneiden. Was sich auch wieder furchtbar lang gezogen hat, aber auch das ist jetzt fertig.

hier kannst du dir nicht nur ein Tutorial für die Krone, sondern auch gleich ein paar der besten Fotos des fertigen Cosplays ansehen 🙂

Ansonsten besteht das Cosplay noch aus einem goldenen Rock, den ich aus einer Art Folienjersey genäht habe. Eigentlich wollte ich einen vollen, bodenlangen Tellerrock nähen, doch dafür hatte ich leider zu wenig Stoff. Deshalb habe ich wohl mehr einen 3/4 Rock daraus gemacht, aber das hat auch gereicht. Ein kleiner Reißverschluss und ein Taillenband aus demselben Stoff, den Saum einmal doppelt umschlagen, nähen und bügeln (da hätte ich mir mehr Mühe geben können, aber ich war etwas unter Zeitdruck), schon war auch der Rock fertig. Dann konnte das Zeitaufwändigste kommen: die Federkorsage.

Eine lange Zeit habe ich darüber nachgedacht, wie ich die Federn selbst basteln könnte. Ob aus Stoff, Kunstleder, Pappe, Foam/Moosgummi, Vinyl, im Wald Federn sammeln und golden ansprühen… Letztlich habe ich mich für bereits golden gefärbte Federn entschieden, was sicherlich im ökologischen und Tierleid-Aspekt nicht die beste Entscheidung war, aber von dem, was meine Zeit und Geld gerade hergegeben hatten, erschien es mir doch richtig so. Mein Material für diese Korsage waren also etliche Federn, schwarzer, sehr stabiler Stoff, Boning und Draht für Stabilität, Ösen und ein hübsches Band zum Schnüren, sowie etliches an Heißkleber und Goldfarbe für ein paar herausblitzende Stoffstücke.

Schritt 1 war die Konstruktion der Korsage: ich wollte mal etwas Neues probieren und habe deshalb die Schnittmuster so modifiziert und erstellt, dass ich neben meinen normalen Schnittteilen noch eine Art Halbkreis als Einsatz für die Hüftregion hatte, in der Hoffnung ich könnte dadurch die vordere Mitte so flach wie möglich und die Kurven nur an den Seiten halten. Vom Prinzip vielleicht gar nicht so schlecht, aber durch all die Federn und den Heißkleber war die Korsage letzten Endes so stabil und nicht aus der ursprünglichen Form gebracht, dass ich mir diesen Extraschritt wohl hätte sparen können. Nachdem die Korsage zusammen genäht war (aufgrund der Stabilität des Stoffes habe ich dafür nur eine Schicht gebraucht), wurde noch jede Naht mit Stäbchen versehen und der vordere Ausschnitt tief ausgeschnitten. Auch dieser wurde mit sehr stabilem Draht verstärkt, um den ich per Hand die rohen Kanten herum genäht habe. Dennoch war es weiterhin dringend nötig, ein kleines, recht unauffälliges aber stabiles Band von links einmal über den Ausschnitt hinweg anzunähen, sodass auch unter dem Zug des Schnürens der Ausschnitt seine Form behielt. Es folgten noch Ösen, dann war das Grundkonstrukt fertig.

In Schritt 2 wurde die Korsage zur besseren Handhabe erst einmal auf ein mit einem alten Shirt geschütztes Kissen geschnürt (ein paar Socken zur Imitation von Oberweite), um sie in der richtigen Form zu haben, während die Federn geklebt wurden, ohne dabei umständlich an meiner Schneiderpuppe herum hantieren zu müssen. Dann entfernte ich die dicken Schäfte aller Federn und begann, die aufzukleben. Heißkleber war hier wirklich eine Wunderwaffe, nicht nur um die Federn auf dem Stoff zu fixieren, sondern auch um überstehende Teile von hinten noch zu verstärken um zu verhindern, die Federn beim Tragen zu sehr an den Kanten des Stoffes zu knicken. Das war wohl die beste Entscheidung des ganzen Projekts! Ohne wären die filigranen Spitzen nach dem Fotoshooting sicher schon völlig zerstört.

Schritt 3 war nur noch, die schwarzen Stellen zwischen den Federn mit etwas Goldfarbe anzupassen. So viel zur Korsage…

Tja, und das war es eigentlich schon. Ursprünglich wollte ich noch eine Venezianische Maske für Sabrina, ebenso wie einen Choker und Armbänder, jedoch hatte ich dafür letzten Endes keine Lust, keine Zeit und einfach kein passendes Gesicht für die 0815 Masken, die ich finden konnte, deshalb entschied ich mich am Tag des Shootings bloß für einen metallenen Choker aus meiner Sammlung ^^ Mit der Location hatten wir unglaublich Glück: der Schlossgarten in Veitsöchheim ist einfach wundervoll für so viele verschiedene Fotos! Und mit meinem Fotografen und einer guten Freundin als Assistentin (wir hatten endlich mal unseren Reflektor dabei) haben wir einige richtig tolle Bilder schießen können. Auch wenn es eine Herausforderung war, die Korsage auf dem Parkplatz anzuziehen, ohne völlig nackt zu sein… Am Ende hat es funktioniert und wir haben einige Komplimente bekommen – und Komplimente bekommt man doch immer gerne 😀 Hier gibt’s jetzt noch ein paar Ergebnisse des Shootings, wenn man nicht in dem Video darauf warten will, und mit diesem golden funkelnden Cosplay wünsche ich euch eine schillernde Vorweihnachtszeit <3
~ Alina