Ein düsteres Set voller Hängepflanzen und Nebel, der ein oder anderen Blume und natürlich mit Wasser für ein echtes Zuhause von Sirenen, Meerjungfrauen und Piraten. Ebenfalls aufgebaut im Rahmen des Fairytales and Mysteries war dieses Set schon eher der mysteriöse Teil des Ganzen. Was ich beim Zusammenstellen der Materialien, dem Aufbau, den Kostümen und dem Shooting selbst so alles beachtet habe und in Zukunft vielleicht ändere habe ich hier einmal beschrieben. Viel Spaß!

Material

  • Planschbecken, circa 260×175 cm
  • grüner Pannesamt, 7 m
  • Nebelmaschine und Nebelfluid
  • Teichnebler
  • schwimmende Seerosen & Seerosenblätter
  • Teppich für unter das Planschbecken
  • Kunstblumen und echte Grünpflanzen
  • Wasser
  • Evtl. Strahler / Softboxen
  • Heißkleber
  • Stecknadeln
  • Vorhangstange, Seil, irgendeine Art Gerüst
  • Luftpumpe

Aufbau

Der Aufbau beginnt erst einmal recht simpel: bevor das Planschbecken aufgeblasen werden kann, braucht es einen weichen Untergrund und einen Platz, an dem das Ganze stehen soll. Nachdem wir uns über einen geeigneten Standort für den Pool unterhalten hatten, fiel die Wahl auf die Terasse, wo wir auch gleich zwei Bahnen Rasenteppich ausbreiteten, der verhindern sollte, dass mögliche Schmutzpartikel oder Steine gleich ein Loch in das Planschbecken stachen.

Das Planschbecken bauten wir mithilfe einer Luftpumpe auf und verkleideten die hellblauen Innenseiten mit zwei Bahnen des dunkelgrünen Pannesamts. Den Rest der 7m brauchte es für den hängenden Hintergrund. Befestigt wurden die Stoffstreifen an der Poolwand mit ein wenig Klebeband.

Nun galt es aber, den schwierigsten Teil des Sets aufzubauen: den begrünten Hintergrund. Dafür wurde einerseits mithilfe von Kupferrohren, Seilen und einem großen Stein eine Konstruktion aufgestellt, die den Hintergrund halten sollte. Andererseits wurde der grüne Stoff nun über und über mit Efeuranken, Kirschlorbeer-Zweigen, Haselnuss-Ästen und anderen grünen Pflanzen aus dem Garten dekoriert, die direkt mit der Heißklebepistole auf den Stoff geklebt wurden. Dazwischen gesellten sich ein paar lilafarbene Blumenranken, die dem Ganzen ein wenig Farbe verleihen sollten.

Das fertig gestaltete Tuch wurde nun mithilfe von Stecknadeln über der waagrechten Kupferstange befestigt und hing so, dass sein unteres Ende ins Planschbecken hinein reichte und zeitgleich die Rückwand des Beckens verdeckte.

Was jetzt noch fehlte waren einige Zentimeter Wasser und der Teichnebler, beziehungsweise die Nebelmaschine, sowie Lichter für das nötige Ambiente. Fertig war das Siren-Set.

Passende Outfits

Neben dem Offensichtlichen – einer Meerjungfrauenflosse und einem Piraten-Outfit – hatte ich mir noch einige andere Kleider und Outfits zurecht gelegt, die meiner Meinung nach gut in das Set passen würden und außerdem Wasserfest waren. Hier eine kleine Auflistung:

  • Flosse von MagictailMermaids
  • passende Mermaid-Bikinis
  • cremefarbene historisch wirkende Hemden
  • schwarzes historisch wirkendes Hemd
  • schwarze Lederhose
  • Mera-Bodysuit
  • Arielle-Cosplay
  • Lila Hexenkleid
  • mintgrünes Elfen-Outfit
  • Korsagen aller Art
  • grünes, langes Kleid
  • cremefarbener Spitzenrock
  • Poison Ivy Korsage
  • grüner Chiffon-Rock
  • weißes Tüll-Überkleid
  • dunkelgrünes Spitzen-Glitzer-Kleid

Mein Hintergedanke zu den Outfits war, dass sie entweder in die düstere Richtung gehen sollten, oder aber wie eine Nymphe oder Wasserfee aussehen konnten, denn das Set gab meiner Meinung nach beides her.

Neben den klassischen Accessoires für Elfen und Feen hatte ich bei diesem Set zusätzlich noch an Dinge wie einen Totenschädel, Messer, einen Dreizack, Perlenketten und einen Piratenhut gedacht, sowohl um das Outfit zu vervollständigen, als auch um Posing-Hilfe zu geben.

Das erste Fotoshooting

Tatsächlich waren mein Partner und ich die einzigen, die an diesem Tag in das Planschbecken-Set gestiegen sind. Gründe dafür waren vermutlich der Fokus auf die zwei anderen Sets und der Fakt, dass man sich und sein Outfit hierbei nicht nur nass, sondern auch noch kalt machen musste. Kalt deshalb, weil wir erst wenige Stunden vor dem Shooting Leitungswasser eingefüllt hatten, welches sich nicht schnell genug aufgewärmt hatte. Somit sah das Ganze zwar super cool aus, wurde aber leider nicht so sehr genutzt.

Konzept

Mein Konzept für das Shooting war eine eher nicht so nette Meerjungfrau bzw. Sirene, die mit einem Piraten interagiert, wobei es sowohl Posen gab, die die Sirene als Verführerin, den Piraten als Eroberer oder beide als gleichgestellte Lover portraitierten. Mein Make Up war dem Outfit angepasst sehr farbenfroh und ich hatte sogar den Versuch unternommen, mir Kiemen zu schminken. Zu 100 Prozent gelang es mir zwar nicht, aber der Vibe kam definitiv rüber.

Posing

Das Wasser war eiskalt! Definitiv ein großes Problem an dem Shooting, denn es war sehr schwer, überhaupt ins Wasser hinein zu kommen, aber lange konnte man es auch nicht darin aushalten. Mit der Meerjungfrauen-Flosse waren meine Bein-Bewegungen und Posen natürlich stark eingeschränkt, aber mit einem etwas aktiveren Piraten und einigen Assistenten, die mir unter anderem auch halfen, die große schwere Schwanzflosse zu positionieren, machten wir definitiv das Beste draus!

Vibes

Leider war der Teichnebler nicht im Ansatz so gut wie erhofft (auch wenn ich glaube mittlerweile das Problem erkannt zu haben), weshalb wir zur Nebenmaschine griffen. Diese wurde ebenfalls von einem Assistenten bedient, um uns und dem Fotografen möglichst nicht noch mehr Aufgaben zu verpassen. Ein paar Freundinnen halfen außerdem meinem Partner und mir beim Posieren und dem nötigen Vibe für unser Konzept. Zum Zeitpunkt des Shootings stand außerdem die Sonne genau so, dass sie in das Set schien, weswegen wir noch schnell versuchen mussten, sie mit aufgespannten Tüchern möglichst aus dem düsteren Set rauszuhalten.

Bildbearbeitung

Auch bei diesem Set musste ich neben ein wenig Haut-Retusche und Farbkorrekturen nicht viel bearbeiten. Der Nebel sorgte schon für eine wundervoll düstere Atmosphäre und durch den Fokus auf die Models brauchte ich auch am Hintergrund nicht viel zu verändern. Es kamen einige richtig tolle Fotos bei rum, auch wenn wir es nur bedingt genossen, in diesem hübschen Set zu posieren.

Upgrades

Beim nächsten Mal will ich tatsächlich einiges anders machen, doch mit dem Grundkonzept des Sets bin ich sehr zufrieden. Punkte, die ich aber verändern möchte, sind die folgenden:

Hintergrund: Auch wenn echte Pflanzen realistischer sind, es lohnt sich zeitlich gesehen nicht, jedes Mal neue Pflanzen aufkleben zu müssen. Außerdem fingen sie recht schnell an, welk zu werden, und brauchten eine Menge Heißkleber um zu halten, den ich nicht immer neu aufbringen will. Deshalb werde ich den Hintergrund stattdessen mit haltbaren Kunstpflanzen bekleben, sodass ich ihn nur einmal fertigstellen muss und dann immer wieder verwenden kann.

Untergrund: Die zwei grünen Samt-Streifen waren theoretisch gerade so genug, um den blauen Pool auszukleiden, aber jede Bewegung ließ die Stoffe verrutschen und offenbarte dadurch die ungewünschte blaue Farbe. Meine Lösung dafür ist deshalb, die zwei Streifen zumindest schon einmal aneinander zu nähen, sodass in der Mitte keine Lücke entstehen kann. Die Klebestreifen haben auch nicht gut gehalten, weshalb es nächstes Mal entweder eine Lösung mit Spanngummis oder aber mit besserem Klebeband geben muss.

Wasser: Dieses muss definitiv eher eingefüllt werden, damit es sich ein wenig aufwärmen kann. So simpel wie es auch klingt, ich glaube, das ist ein wichtiger Schritt, um ein Fotoshooting angenehmer zu gestalten. Zudem haben wir tatsächlich ein wenig zu viel Wasser eingefüllt, denn gerade Bilder im Liegen wären mit weniger tatsächlich einfacher gewesen.

Nebel: Teichnebler und Nebelmaschine produzieren einfach eine andere Art von Rauch. Auch wenn ich mit der Nebelmaschine zufrieden war, würde ich gerne dem Teichnebler noch eine Chance geben. Jetzt, wo ich weiß, dass er einfach sehr knapp unter der Wasseroberfläche stehen muss, kann ich hoffentlich eine geeignete Konstruktion für ihn bauen.

Fazit

Das Set ist definitiv eine fantastische Idee für alle Arten von Wasser-Wesen. Auch wenn ich immer dachte, eine Meerjungfrau bräuchte Bilder unter Wasser, so sind die Möglichkeiten für Bilder im Wasser vielleicht sogar noch größer. Mit Ausnahme von ein paar Schwierigkeiten hat auch alles an dem Set so funktioniert wie geplant. Beim nächsten Mal würde ich tatsächlich gerne selbst mal als Piratin oder eher als freundliche Nymphe in das Planschbecken steigen, einfach nur um zu sehen, ob auch diese Umsetzung mir zusagt. Außerdem stelle ich mir eine wirklich düstere Hexen-Sirene sehr faszinierend vor, mit Knochenhand-Bikini, Knochenkrone und einer düster bearbeiteten Flosse.

Für dieses Set musste ich mir zwar einiges anschaffen, meiner Meinung nach war es das aber mehr als nur wert! Ein Set wie dieses eröffnet einfach ganz neue Möglichkeiten und macht (bis auf die vermeidbare Kälte) super viel Spaß!

~Alina